From Lockdown to Love (Book)

Leseprobe:

»Hey! Hallo! Du da!«

Irgendetwas rüttelt an mir, unwillig versuche ich, kräftige Hände von mir zu schieben, die meine Oberarme einem Schraubstock gleich umklammern. Ein komisch pelziger Geschmack breitet sich auf meiner Zunge aus, gleichzeitig übertönen Schmerzen in meinen Knien und Handflächen das diskrete Pulsieren meines frisch gepiercten Ohres.

»Was ist passiert?«, höre ich meine kratzige Stimme sich erkundigen.

»Das wollte ich dich gerade fragen«, antwortet ein Mann. »Und nein, nicht hochspringen …« Es müssen seine Hände sein, die mich an den Armen runterdrücken. »… sonst knallst du gleich wieder hin.«

»Was ist passiert?« Der Schlierennebel vor meinen Augen lichtet sich, ich drehe meine schmerzenden Hände und registriere verdutzt blutige Schürfwunden, in denen kleine Steinchen stecken. »Was ist passiert?«

»Das fragst du jetzt schon zum dritten Mal.« Ein irgendwie amüsiert klingendes Schnauben ertönt. »Kann es sein, dass deine Speicherplatte beim Sturz einen Sprung bekommen hat?«

Bitte? Wie? Das ohnmächtige Gefühl des Schwindels und der Übelkeit in meinen Gedärmen wird überlagert von ebenso plötzlich aufkommender wie heftiger Wut. Zorn auf diesen … Ich zwinkere die letzten Reste von getrübter Wahrnehmung aus meinen Augen und sehe hoch, geradewegs in das Gesicht … von diesem zerebral impotenten Coronaleugner aus dem Tattoo-Studio! »Sag mal!«, bringe ich hervor und stelle peinlich berührt fest, dass meine schnaubende Aussprache die Innenseite meiner Maske mit Spucke durchnässt hat. »Geht’s noch?«